Bildbearbeitung: Ich habe leider kein unretuschiertes Foto für dich

Raw vs. jpg bei authentischen Businessfotos: Was du über Retusche und Bildbearbeitung wissen musst, damit deine Fotos wirklich glänzen.

Wenn du professionelle Fotos für deine Website, Social Media & Co beauftragst, hast du als Unternehmer:in ein klares Ziel: du möchtest dich authentisch präsentieren. Manchmal kommt in diesem Zusammenhang die Frage auf: „Kann ich bitte die unretuschierten Fotos haben?“ Meine Antwort darauf ist immer ein klares nein.

Der Wunsch hinter der Frage hat oft mehrere Gründe, meist finanzielle. Die Idee dahinter: sich die Bilder selbst retuschieren und damit Geld sparen.

Auch wenn ich meinen Kund:innen gerne jeden Wunsch von den Augen ablese, bleibe ich in dieser Frage hart. Das hat nichts mit mangelndem Service-Bewusstsein oder Eitelkeit zu tun, sondern sehr viel mit den Ansprüchen an mein Handwerk. Es geht um Qualitätssicherung und Urheberrecht. Ich möchte dir ganz transparent erklären, warum es für mich als Fotografin keine „unretuschierten“ Fotos gibt und wie du gerade durch meine Bildbearbeitung die besten, authentischen Ergebnisse bekommst.

Meine 3 Gründe, warum ich unbearbeitetes Material nicht aus der Hand gebe

1) Der Mythos vom „unretuschierten“ Bild: RAW vs. JPG

Ich fotografiere ausschließlich im RAW-Format. Du kannst dir eine RAW-Datei als digitales Negativ vorstellen: farb- und kontrastlos, flach und unglaublich groß. Zur Entwicklung braucht es zwar keine Dunkelkammer, aber spezielle Software wie Photoshop und Lightroom, die teuer, komplex und nicht auf jedem Endgerät vorhanden ist. Die unbearbeitete Fassung wäre somit für die meisten meiner Kund:innen völlig nutzlos.

Für die professionelle fotografische Arbeit sind RAW-Dateien aber essenziell, da sie stärkere und vor allem zerstörungsfreie(re) Anpassungen an Bildern ermöglichen als „Instant-Formate“ wie jpg. Dadurch können etwa (Licht-)Bedingungen korrigiert und die Wirkung einzelner Farben weit über die Möglichkeiten einer Kamera hinaus angepasst werden.

2) Natürliche Bildbearbeitung und Veredelung

Meine künstlerische Handschrift ist das Fundament meiner Arbeit und macht deine authentischen (Business)-Fotos einzigartig.

Mein Stil wird nicht allein durch Motivwahl, Bildaufbau und Fokus bestimmt. In der Basis-Entwicklung geht es um Farbtemperatur, Lichtstimmung, Kontraste, Schärfe und Dynamik, die auch auf gezielte Bearbeitung im Rahmen der Postproduktion zurückzuführen sind. Dieser kreative Prozess macht aus einer flachen RAW-Datei dein hochwertiges Foto. Das ist ein geschützter Teil des Urheberrechts (das übrigens auch vor nachträglicher Veränderung wie etwa die Anwendung eines einfachen Bildfilters schützt).

Bei der anschließenden Retusche wird noch entfernt, was temporär ist und vom Wesentlichen ablenkt, z.B. glänzende Haut, Unreinheiten, Rötungen, abstehende Härchen oder störende Elemente im Hintergrund.

Ganz wichtig: ich mache dich nicht zu jemandem, der du nicht bist. Meine Bildbearbeitung dient nicht dazu, Gesichts- oder Körperformen zu verändern (kein Body-Shaping oder digitales Facelift). Auch wenn moderne KI-Tools heute immer mehr können: ich nutze sie kontrolliert als Hilfsmittel für die Bildentwicklung, aber die kreative Entscheidung und die Echtheit bleiben immer bei dir und mir. Deine Fotos sollen dich von deiner besten Seite zeigen, aber glaubwürdig aussehen.

3) Perfekte Ergebnisse

Wenn du eine/n professionelle/n Fotograf:in engagierst, wünscht du dir – zurecht – perfekte Ergebnisse. Das unbearbeitete Rohmaterial ist davon noch weitentfernt, daher sorge ich für erste Optimierungen schon vor der Bereitstellung der Bilder zur Vorauswahl. Bei der Selektion aus der Online-Galerie sollen meine Kund:innen die Lichtstimmung und Wirkung des Bildes bereits einschätzen können und einen Vorgeschmack auf die optimierte Fassung erhalten.

In der Feinretusche geht es an die stilistische Optimierung, die einem Bild die passende Stimmung und Tiefe verleiht. Erst dann schicke ich dir die fertigen Bilder.

Es ist wie im Restaurant, wo du ein Schnitzel – entsprechend der Art des Hauses – gewürzt und abgeschmeckt am Teller serviert bekommst. Würdest du dich mit rohen, faden Grundzutaten zufriedengeben?

Warum du die unbearbeitete RAW-Datei nicht brauchst

Eine RAW-Datei ist ein unfertiges Werk. Sie entspricht nicht der Qualität, für die ich stehe und repräsentiert nicht meine Marke und meinen Stil. Die Herausgabe von Dateien ohne Bildbearbeitung bedeutet:

1. Verzicht auf Qualitätssicherung: Erst das fertige JPG ist das Endergebnis meiner Arbeit und garantiert höchste Qualität in Farbe und Stil.
2. Verstoß gegen das Urheberrecht: Nach dem Urheberrecht kann ich entscheiden, wie mein Werk veröffentlicht wird - und das ist nur das von mir fertiggestellte Foto.
3. Gefahr der falschen Nutzung: Eine nachträgliche Bearbeitung durch Dritte könnte mein Markenzeichen verfälschen.

Der Vorher – Nachher Effekt

Wie groß der Unterschied zwischen unbearbeitetem RAW-File und fertigem Bild ausfallen kann, siehst du auf den Fotos in diesem Beitrag. Erstaunlich, nicht wahr?

Eine Investition in ausdrucksstarke, professionelle Business-Portraits oder Event-Fotos lohnt sich. Fotografie ist viel mehr als nur das Drücken des Auslösers. Es ist ein Handwerk, eine Kunst und ein komplexer Prozess, bei dem die Bildbearbeitung ein unverzichtbarer Teil der Qualitätssicherung ist.

Die Vorher-Nachher-Beispiele in diesem Beitrag zeigen den Effekt der Bildbearbeitung, aber aus Respekt vor meinen Kund:innen verwende ich keine Portraits von Menschen.

Du hast Lust auf ein Shooting? Melde dich gern bei mir, wenn du dein Business mit authentischen Fotos präsentieren möchtest.

Foto im Header Miriam: Anna Sommerfeld Photography